Chronik 1975 bis 1979

Nach Höhen und Tiefen unseres Vereins wurde auf Initiative von Werner Ketzer Ende 1974, Anfang 1975 eine ganz neue Idee verwirklicht. Eine neue Formation sollte entstehen, junge Leute sollten der neue Trend sein, eine größere Gruppe, eine bessere Musik, ein anderes Auftreten des Feuerwehr-Spielmannszuges in der Öffentlichkeit. Bei Umfragen wurden in Varensell und Neuenkirchen ca. 25 Jungen für den neuen Anfang gewonnen. Von Beginn an lernten diese Jungen nach Noten zu spielen. Aus damaliger Sicht eine völlig neue Ausbildung, die heute nicht mehr wegzudenken wäre. Das erste Üben dieser Formation fand am 13.10.1974 im Varenseller Jugendheim statt. Dieses wurde Dank des langjährigen Varenseller Pastor Swinkels erst ermöglicht.

Anfang 1975 wurden, nach anfänglicher Skepsis, 15 Mädchen aufgenommen, zur damaligen Zeit eine Revolution für die Feuerwehrmusik. Diese Mädchengruppe holte in 3 Wochen den 3-monatigen Ausbildungsvorsprung der Jungen auf. Es wurde in diesen 3 Wochen jeden Abend 1 bis 2 Stunden geprobt. Ein Erfolgserlebnis für alle, zur Überraschung der Jungengruppe, wurde dann an einem Sonntag das erste Zusammenspiel.

Von da an ging es mit Riesenschritten in der Ausbildung voran. Im Mai 1975 trat die neue Formation erstmals zum 75. Gründungsjubiläum des Spielmannszuges beim traditionellen Spielmannszug-Treffen in Neuenkirchen an.

Im August war die Ausbildung soweit fortgeschritten, daß beim Varenseller Schützenfest der Spielmannszug komplett mitmarschieren konnte. Nach und nach wurde die Instrumentenbesetzung außer der Sopranflöten auch auf Alt- und Tenorflöten ausgeweitet.

Eine besondere Ehre wurde unserem Tambourmajor Bruno Weber am Feuerwehrverbandstag 1975 in Borgholzhausen zuteil. Im Auftrage des Innenministers des Landes NRW erhielt er vom Kreisbrandmeister Heinz Wittenborg das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber verliehen.

Die erste große Einladung erfolgte 1976, als der Spielmannszug zur 125-Jahr-Feier der Berliner Feuerwehr gerufen wurde.

Im gleichen Jahr verpflichtete der Bund Historischer Schützen den Spielmannszug zum Bundeskönigsschießen nach Münster. Das große Stadtschützenfest in Lippstadt war eine weitere Station auf neuen Wegen. Insgesamt waren im laufenden Jahr 36 Auftritte zu verzeichnen.

1977 zählte der Spielmannszug bereits 58 Musiker. Beim City-Treff in Gütersloh war kein geringerer als Wim Thölke unser Dirigent.

In Kaunitz und in der Oetkerhalle in Bielefeld unterstützten wir Konzerte von Heino.

Der erste Fernsehauftritt erfolgte 1978 zur Eröffnung der deutschen Schwimmeisterschaften in Berlin.

Im gleichen Jahr durften wir als erster Spielmannszug bei einer internationalen Militärmusikshow in Iserlohn im Hembergstadion mitwirken.

Desweiteren führten wir den Festzug von 50.000 Schützen beim Bundeskönigsschießen in Köln an. Anschließend kam der wohl strapaziöseste Auftritt überhaupt. Vier Stunden lang, mit zwei weiteren Kapellen im Wechsel, mußte zum Vorbeimarsch der 50 000 Schützen aufgespielt werden, für einige bis zur körperlichen Erschöpfung.

Im gleichen Jahr feierte unsere Feuerwehr ihr 95-jähriges Jubiläum. Auch bei der Einweihung des Rietberger Rathauses durften wir nicht fehlen. In diesem Jahr verzeichnete der Verein 78 Musiker.

Der Feuerwehrverbandstag fand 1979 in Wiedenbrück statt. Hier wurde Werner Ketzer das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber verliehen.

Ein besonderes Ereignis für alle war im Jahr 1979 die Einweihung unseres neuen Übungsheimes auf dem Hof Pepping in Varensell. Nach zweieinhalbjähriger Umbauzeit war es endlich soweit. Aus einem Schweinestall war in Eigenleistung unserer Mitglieder und Förderer unser neuer Übungsraum geworden.

Unsere gemütliche Ecke mit Theke für Feierlichkeiten befindet sich direkt neben dem Übungsraum.

Der Thekenraum

Von links: Matthias Pepping, Werner Börger, Peter Pepping, Werner Ketzer, Bernhard Jürgens

Erstes Proben im fertiggestellten Übungsraum!